Ein typischer argentinischer Tagesablauf

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Der Weg zur Arbeit

Ein typischer argentinischer Tagesablauf beginnt zwischen 7 und 8 Uhr mit einem Kaffee. Wer im nächsten Café frühstückt hat die Wahl zwischen Kaffee mit Medialunas ( ähnlich wie ein Crossaint) oder Tostadas (Toast mit Streichkäse/Marmelade oder Käse/Schinken). Die Arbeit in Argentinien beginnt normalerweise, um 9 oder 10 Uhr.

Nach dem Frühstück wird versucht sich in die nächste U-Bahn zu zwängen. Das klappt nicht unbedingt bei der Bahn, sondern eher bei der 2-3. Die U-Bahnen sind morgens so überfüllt, dass man andere Passagiere regelrecht wegdrängen muss. Offenkundig besteht der Vorteil darin, dass man nicht umfallen kann. Im Nachteil sind dagegen Personen mit Platzangst. Ganz stressfrei ist der Start in den Tag jedenfalls nicht. Alternativ ist der Bus das Verkehrsmedium um zur Arbeit zu kommen. Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens ist der aber nicht verlässlicher als die U-Bahn.

Zur Arbeit kommt man, aus oben genannten Gründen, zwischen 5 min zu früh bis 20 min zu spät an. Das ist jedoch kein Problem, denn jeder ist daran gewöhnt. Gegen den Verkehrsstress wird als erster Akt erst einmal ein Mate-Tee zubereitet. Wenn man nette Arbeitskollegen hat, ist der natürlich bereits vorbereitet und wird einem direkt gereicht.

Mittagspause

Danach erledigt man die anstehenden Aufgaben, bis gegen 13 Uhr die Mittagspause ruft. Wichtig ist zu beachten, dass der zeitliche Rahmen in Argentinien nicht so streng gesetzt ist wie in Deutschland. Aus 5 Minuten werden gerne 15 Minuten und eine Aufgabe ist fertig, wenn sie fertig ist. Das ist im Allgemeinen kein Problem. Daneben ist das ein oder andere “kleine” Schwätzchen mit Arbeitskollegen wichtig und erwünscht, um nicht als Oberstreber dazustehen.

Die Mittagspause verbringt man im Pausenraum bzw. Kantine mit seinen Arbeitskollegen. Auf den Tisch kommen typische argentinische Gerichte, oder Essen vom nächsten “Chino”. Währenddessen werden über alle möglichen Themen besprochen. Dies geht von aktuellen politischen Themen, über den letzten Urlaub bis hin zu den Problemen in der Beziehung. In Argentinien ist das vollkommen normal. Generell sind die Berührungsängste mit intimen Themen viel geringer. Auch wird um pikanten Witzen bzgl. Rassismus, Frauen und sexueller Orientierung keinen Bogen gemacht.

Nachdem die Mittagspause ordentlich überzogen wurde geht man wieder seinen Aufgaben nach. In regelmäßigen Abständen gibt es wieder Mate-Tee und nette Unterhaltungen inklusive. So wird langsam auf den Feierabend hingearbeitet. Je nach Arbeitsbeginn und Arbeitsstätte ist der zwischen 18 und 19 Uhr.

Heimweg und Abendgestaltung

Der Heimweg ist deutlich entspannter als das morgendliche Chaos. Es ist üblich, das Argentinier neben der Arbeit studieren bzw. neben dem Studium arbeiten. Daher müssen viele Argentinier nach der Arbeit noch in die Uni. Der Rückstrom der arbeitende Bevölkerung ist dementsprechend verteilter und die Verkehrsmittel sind nicht so überlastet.

Nachdem man Zuhause angekommen ist wird entweder gekocht, oder man trifft sich etwas später mit Freunden zum Essen. Meist geht es dann in eine der zahlreichen Bars. Dabei kommt es des Öfteren vor, dass es sehr spät wird. Auf der Arbeit am nächsten Tag ist das aber kein Problem. Zum einen weil die Arbeitskollegen das gleiche Schicksal teilen und zum anderen weil in Argentinien nicht so über die Strenge geschlagen wird. Die Müdigkeit ist eher ein Problem als der Kater. Tage abends vor dem Fernseher kommen in Argentinien auch vor, jedoch nicht so häufig wie in Deutschland.

Fazit: Allgemein ist der Alltag in Argentinien viel stärker auf sozialer Interaktion ausgerichtet. Das ist auf der einen Seite sehr schön, auf der anderen Seite kann dies auch zu sozialem Stress führen.

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